Die Funktion der Umkehrosmose

Eine Umkehrosmose besteht aus einer Trennwand, der sogenannten semipermeablen Membran, deren Durchlass nur in eine Richtung erfolgen kann. Durch diese Wand wird dann mit einem Druck von mindestens 3 bar Wasser gedrückt. Die Trennwand ist allerdings so gefertigt, dass es nur sehr kleine Moleküle durchlassen kann, schädliche Stoffe wie Schwermetalle, Phosphat oder Nitrat sind zu groß für die Membran und können somit zurückgehalten werden. Was nun übrig bleibt, ist das Osmosewasser, das so rein ist, dass es sogar für Laboratorien oder in der Raumfahrt benutzt wird. Zahlreiche Anlagen kombinieren die Membran zusätzlich mit noch einem Filter, dieser soll groben Schmutz bereits im Vorfeld aus dem Wasser filtern, bevor er durch die Membran gelangt. Anschließend kann dann noch ein Nachfilter aus Aktivkohle zur Verbesserung des Geschmacks verwendet werden.

Bestätigung durch wissenschaftliche Studien

Eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahre 2010 bestätigt bezüglich des Arsengehaltes im Wasser die Wirksamkeit einer Osmoseanlage. Auch konnte 2008 bewiesen werden, dass sogar Fluorid erfolgreich durch einen Umkehrosmosefilter aus dem Wasser entfernt werden kann. Sogar Medikamentenrückstände wie Antibiotika können durch diese Anlage weitestgehend herausgefiltert werden. 

Muss Leitungswasser in Deutschland gefiltert werden?

Bekannt ist, dass das Leitungswasser in Deutschland eines der reinsten auf der ganzen Welt ist. Dies haben wir der Trinkwasserverordnung zu verdanken, diese regelt die strengen Untersuchungen und Bedingungen, die an das Leitungswasser gestellt werden. Hierbei wird das Wasser in regelmäßigen Abständen auf unterschiedliche Schadstoffe wie Quecksilber, Arsen, Nitrat, Blei, Pestizide und Uran getestet. Das Gesundheitsamt ist dafür zuständig, dass die angegebenen Grenzwerte immer eingehalten werden. Trotz dieser Verordnungen kann das Leitungswasser dennoch verunreinigt sein. Zu beachten ist dabei, dass es immer noch gesundheitsgefährdende Stoffe gibt, wo keine Grenzwerte in der Trinkwasserverordnung festgelegt worden sind. Hierzu zählt zum Beispiel Bisphenol A, das durch die Wasserleitungen in unser Trinkwasser gelangen kann. Ebenso kann das Wasser durch alte Rohre aus Blei, die immer noch im Haus verbaut sind, verunreinigt werden. Wichtig ist auch, dass gerade im Sommer die Gefahr besteht, dass sich durch die warmen Temperaturen Legionellen in den Leitungen vermehren können. Ist das Wasser trüb und riecht verdächtig, kann man das Wasser auch testen lassen, bevor es gesundheitliche Beschwerden auslösen kann. Wird dann durch ein Labor festgestellt, dass gesundheitsgefährdende Verunreinigungen vorhanden sind, ist eine Osmoseanlage eine sinnvolle Anschaffung, da das Osmosewasser durch die Filter die meisten Schadstoffe gar nicht erst bis zum Verbraucher kommen lässt. 

Kann Osmosewasser Mineralstoffmangel auslösen?

Neben den Schadstoffen filtert solch eine Anlage auch jede Menge wertvolle Mineralien aus dem Wasser heraus. Wichtige Spurenelemente, die in unserem Wasser enthalten sind, sind zum Beispiel Zink oder Magnesium. Die Verbraucherzentrale in Hamburg rät aus diesem Grund von einem dauerhaften Genuss von Osmosewasser ab, da die Folge eine Unterversorgung bestimmter Nährstoffe sein könnte. Dies ist allerdings ein weit umstrittenes Thema, da man nicht beweisen kann, inwieweit die Mineralien, die im Wasser enthalten sind, noch zu unserem täglichen Nährstoffbedarf beitragen. Wer darauf achtet, sich ausgewogen zu ernähren, kann solch einen leichten Mineralstoffbedarf sehr einfach über die Ernährung abdecken.